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Rooibostee - rockt die Teetasse süß und mild

Der Südafrikaner mit Charme gehört zu den teeähnlichen Pflanzen, aus dessen Blättern ein Kräutertee von leichter, aromatischer Tasse und weicher Süße gewonnen wird. Rooibos ist in Südafrika ein beliebtes Volksgetränk, das in vielen Variationen, heiß oder kalt, zu jeder Tageszeit getrunken wird. Im Gegensatz zu Schwarztee hat er einen niedrigen Tanningehalt (schmeckt nicht bitter) und ist koffeinfrei.

Roter Busch und gelbe Blüten

Der Namen „Rooibos“ ist Afrikans und bedeutet so viel wie „roter Busch“ ("Rooj“ = rot und „bos“, = Busch). Die lateinische Bezeichnung ist etwas komplizierter: „Asphalatus linearis“. Rooibos ist wie auch Klee oder die Erbse ein Schmetterlingsblütler und gehört zu der Leguminosen zählenden Aspalathusgruppe. Der buschige Strauch wächst ca. 1 - 1,5 m hoch mit rutenartigen Zweigen und wird ganz ähnlich unserem heimischen Ginster in der Blühzeit (Oktober) von gelben Blüten geziert. Ansonsten sind die Blätter an den dünnen Ästen grün und nadelförmig. 

Dem Rooibos ist reich an wertvollen Polyphenolen, Spurenelementen, Vitaminen und Mineralien.



So schmeckt Südafrika!

Da Rooibostee wenig Tannine enthält, schmeckt er überhaupt nicht bitter, sondern überzeugt durch eine weiche, milde, fruchtig, erdige Tasse mit leichter natürlicher Süße. Daher mögen viele Menschen und auch Kinder dieses Getränk besonders gern auch ohne Zucker. 

Anders als Grüner oder Schwarzer Tee enthält Rooibostee kein Koffein und ist daher für jede Tages- und Nachtzeit ein optimales Getränk.

Rooibostee ist besonders beliebt mit unterschiedlichen Aromatisierungen. Die Lieblingskandidaten sind Rooibos Sahne-Caramel, Rooibos Vanille, Dschungelfeuer und der Grüne Rooibos Limone-Ingwer.



So was von jung!

Wie alt ist wohl der Rotbusch, Redbush, Rooibusch oder Rooibos? Dazu gibt es keine zuverlässigen Informationen, ebenso wenig zur Historie der Nutzung als Getränk in Südafrika. Die erste Erwähnung findet sich 1772, als der schwedischer Botaniker Carl Peter Thunberg schrieb, "von den Blättern der Borbonia Cordata stellt die Landbevölkerung Tee her". Borbonia bezeichnet eine ehemalige Klassifikation von Rooibos.

Erst sehr spät im Vergleich zu vielen anderen Teearten, nämlich 1930, etablierte der Arzt und Botaniker Dr. Petter le Fras Nortier die Kultivierung der Pflanze und machte sie so nutzbar. Ab diesem Zeitpunkt widmet sich die Region um den südafrikanischen Ort Clanwilliam in den Zederbergen dem Rooibosanbau. Noch heute stammt der weltweit konsumierte Rooibostee aus dieser Region. Denn nur hier, im milden Klima am Kap und auf den tiefen Sandböden auf ca. 500 m Höhe, gedeiht diese ganz besondere Buschweidenart.

Für die Verbreitung in Europa zeichnete zu Beginn des 20- Jahrhunderts ein russischer Teehändler namens Benjamin Ginsberg verantwortlich, der die Rooibos-Vermarktung zunächst in Südafrika, später auch in Europa voranbrachte.



Mit Sichel und Geduld  

Es dauert zunächst einmal drei Jahre, bis die erste Ernte überhaupt eingefahren werden kann, nach 3 Ernten muss der Ackerboden dann schon wieder brachliegen. Insgesamt umfasst der Anbauzyklus 10 Jahre - der Aufwand ist mit Blick auf den Ertrag also vergleichsweise hoch: 

Jahr 1 Vorbereitung des Bodens
Jahr 2 Pflanzen der Stecklinge
Jahr 3 Schneiden
Jahr 4 Ernte 1 (nach 18 Mon. Wachstum)
Jahr 5 Ernte 2
Jahr 6 Ernte 3
Jahr 7 Entfernen der alten Büsche / Hafer säen
Jahr 8 brachliegend
Jahr 9 Hafer säen
Jahr 10 brachliegend

Sommerzeit ist Erntezeit. Natürlich bedeutet das in Südafrika, dass Dezember bis März die Sicheln geschwungen werden. Denn die braun-roten Zweige mit nadelförmigen, dunkelgrünen Blättern werden auch heute noch überwiegend per Hand mit Sicheln geschnitten, zu Bündeln geschnürt und anschließend maschinell geschnitten.

Mit Sauerstoff und Sieb

Der geschnittene Rooibostee wir in sogenannten drying lanes unter freiem Himmel aufgeschichtet. Unter den heißen Tagestemperaturen von um die 40°C setzt der Fermentationsprozess ein und macht binnen 8 – 24 Stunden aus dem Grünen Rooibos den bekannteren roten Rooibostee. 

Damit ist die Verarbeitung noch nicht abgeschlossen. Nach der Fermentation wird der Rooibos noch 

  • zum Trocknen ausgebreitet
  • später aufgesammelt
  • gereinigt 
  • gesiebt

Den letzten Schliff für ein gesundes Endprodukt erhält der Tee bei der abschließenden Dampfsterilisation.




Blattgrade? Ist doch kein Schwarztee!

Während die Blattgrade bei Schwarzen Tees weithin bekannt sind,
sind die Gradierungen Long-cut und Short-cut weniger bekannt. 

Der Rooibostee wird zudem in Qualitätsstufen einsortiert, wobei
„Choice“ nur für den Inlandsmarkt verwendet wird, währen
Classic und Superior dem Export gewidmet werden. 

Die Einordnung des fertigen Erzeugnisses in die Qualitätsstufen
hängt maßgeblich vom Fermentationsgrad, der Gradierung
und dem Holzanteil ab


Die etwas anderen Südafrikaner

Neben dem bekannten Rooibostee gibt es noch weitere Tees zu entdecken, die ausschließlich aus Südafrika stammen. Dazu gehört der Grüne Rooibos  und der Honeybush. 

Grüner Rooibostee

Nicht überraschend, stammt der Grüne Rooibos von der gleichen Pflanze wie der rote Rooibos ab und wird nur ähnlich wie bei Schwarz- vs. Grüntee nicht bzw. nur teilweise fermentiert. 

Die Fermentation wird verhindert, indem man schon bei der Ernte äußerst vorsichtig mit den Zweigen und loseren Bündeln der Äste umgeht, damit keine Bruchstellen entstehen, an denen die Fermentation ansetzen könnte. Direkt nach dem Schnitt wird der Rooibos dann getrocknet und permanent gewendet. 

Der Grüne Rooibos Limone-Ingwer aus dem TeeGschwendner Sortiment hat sich zu einem ganzjährigen Bestseller entwickelt und gehört in vielen Familien standardmäßig ins heimische Teeregal.



Honeybuschtee

Apropos Südafrika: dieses einmalig schöne Land am Kap hält noch eine weitere Spezialität bereit, die nur hier wächst: Den Honeybush ( auch «Bergtee» oder «Kaptee»). Der Honeybush (Cyclopia intermedia/ cyclopia subternata) gehört zu den Schmetterlingsblütlern und ist ähnlich wie der Rotbusch ein buschiger niedriger Strauch mit gelben Blüten. Da dies nach Honig duften und das Aufgussgetränk von milder, angenehm süßer Honignote geprägt ist, trägt er seinen Namen vollkommen zu Recht. 

Zwischen den großen Gebirgszügen, die den Rand der Karoo von der Südküste Afrikas trennen, liegt eine schmale Küstenebene, die sich etwa 250 km von der Stadt George im Westen bis zur östlichen Grenze des Tsitsikamma-Gebirges erstreckt. Dieses Gebiet ist die Heimat der Honeybush-Pflanze. Das Gebiet ist als Garden Route bekannt, eine Region, in der die Natur ihren Reichtum mit einer üppigen Fülle an Wildblumen und der größten Fläche einheimischer Wälder in Südafrika geschenkt hat.

Auch für Honeybuschtee werden die schmalen, nadelförmigen Blätter geschnitten, fermentiert und getrocknet – die Parallelen zum Rooibos sind unverkennbar, wenngleich der Geschmack eine ganz eigene Prägung hat.

 Im Ursprungsland Südafrika wird der Honeybush mit seiner natürlichen Honigsüße gern dem schwarzen Tee vorgezogen. Er enthält wenig Gerbstoffe und nur minimalste Restmengen von Tein im trockenen Blatt und darf daher als teinfrei bezeichnet werden - ein geeignetes Getränk auch für die Abendstunden.

Soooo gut zur Haut: Rooibos für die Schönheit

In Südafrika sieht man den Rooibostee wohl so wie in unseren Breitengeraden die Kräutertees.
Seit Generationen kennt und nutzt man den Tee als Haus- und Heilmittel, so manche
gesundheitliche Wirkung wurde bereits wissenschaftlich belegt. 

Verschiedene Unternehmen, auch kleine Start-ups in Südafrika, machen sich
den Gehalt an Anti­oxi­dantien im Rooibostee zunutze und haben Produkte
entwickelt, die der Haut guttun, Falten verhindern oder Reizungen mindern sollen.
So gibt es Körperbutter, Seifen, Duschlotionen, Körpercremes, Gesichtsöle,
Shampoos und vieles mehr. Natürlich dürfen auch  Lippenbalsam und
Insektenstift nicht fehlen!

Ob's hilft? Seife kann man zum Beispiel ganz leicht selbst herstellen. 

Zum Rezept



Ein guter Freund: Martin Bergh

In der Teewelt hat Thomas Holz viele Freunde. Meist sind diese in Nepal oder Indien zu finden. Länder, die er schon seit Jahrzehnten immer wieder besucht, geprägt durch die Liebe vor allem zu Schwarzem Tee. 

Seit Jahrzehnten verbindet Thomas Holz aber auch eine Teefreundschaft mit Martin Bergh - Manager der Rooibos Ltd. und somit Herr über 75% der südafrikanischen Rooibosproduktion. Der mag zwar nicht so gerne Schwarzen Tee, aber die Liebe zum heimischen Rooibostee liegt ihm in den Genen. Sein Großvater, so sagt er selbst, habe als Erster in Südafrika den Rooibos kommerziell angebaut. 

Bei einem guten Glas südafrikanischen Weins haben die beiden das ein oder andere philosophische Teestündchen mit Blick auf den Atlantik genossen. Ergebnis: Ob Schwarzer Tee oder Rooibostee - Teetrinker sind die entspannteren Menschen!

Zubereitung, Lagerung und Haltbarkeit

Die Südafrikaner sind genauso unkompliziert wie Kamille, Minze & Co. Bei Kräutertees und Rooibostees empfiehlt es sich gleichermaßen, den Tee stets mit sprudelnd kochendem Wasser aufzugießen. Dafür ist er in der Ziehzeit absolut unkompliziert: Ob nun 5 oder 10 Minuten - der Rooibos nimmt es nicht so genau mit der Ziehzeit wie zum Beispiel ein Grüner Tee.

Bei der Lagerung gilt - wie für alle Tees - eine möglichst trockene Aufbewahrung in geruchsneutralen Behältnissen, die vor Sonneneinstrahlung schützen. Dann hält der Tee sich auch lange. Schlecht wird er sowieso nicht, er verliert mit der Zeit nur etwas an Aroma.