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Eine Reise zum Ursprung des Rooibos-Tees


Das Rooibosland Südafrika

Auf der anderen Seite der Welt befindet sich im äußersten Süden Afrikas ein Land mit einer überaus wechselvollen Vergangenheit. Im 16. Jahrhundert wurde es zwar bereits durch portugiesische Seefahrer als Zwischenstation für die langen Seefahrten benutzten, richtig besiedelt wurde Südafrika aber erst durch die Holländer ab dem 17. Jahrhundert. Es folgten im Laufe der Geschichte weitere Einwanderungswellen aus europäischen Nationen wie etwa Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Gleichzeitig lebten und leben in Südafrika per se einheimische Stämme. Diese multikulturelle Besonderheit führte zum Sprichwort „Die Welt in einem Land“, da die vielfältigen Einflüsse so greifbar sind und die Menschen gelernt haben, miteinander zu leben. Dies wird u.a. an den 11 offiziellen Amtssprachen deutlich, von denen Afrikaans und Englisch die am weitesten verbreiteten sind.

Was ist Rooibos?

Rooibos ist eine buschartige Pflanze, die zuerst von den Khoisan verarbeitet und als Heilpflanze genutzt wurde. Der Name bedeutet übersetzt Rotbusch, da die Zweige zur Erntezeit ihre Farbe von Grün nach Rot wechseln. Die nadelartigen Blätter sind in unverarbeitetem Zustand grün. Erst durch die Verarbeitung, wenn die Zellwände aufgebrochen werden, oxidieren die Zellsäfte ähnlich wie bei Schwarztee. Dadurch bilden die Blätter ihre charakteristische Farbe und ihren typischen Duft aus.

Rooibos schmeckt leicht nussig, fruchtig und süß, enthält aber kein Koffein. Daher kann man Rooibos-Tee zu jeder Zeit bedenkenlos trinken. Lässt man die Blätter nicht oxidieren und trocknet sie nach dem Schnitt, dann erhalten sie ihre grüne Farbe und den frischen Geschmack.

Bei Rooibos handelt es sich um eine indigene Pflanze, die auf die botanische Bezeichnung Aspalathus linearis hört. Sie wächst fast ausschließlich in der Nähe der Zerderberge, in einer Region mit äußerst wenig Niederschlag. Im Winter nutzt die Pflanze geschickt die Regenfälle, um zu wachsen – sie ist also perfekt an die Bedingungen angepasst und verträgt keine Staunässe. Aus diesem Grund sind Anbauprojekte in Regionen mit ähnlichen klimatischen Bedingungen bisher fehlgeschlagen.

Die Dürreperioden der letzten Jahre

In den letzten Jahren hatte Südafrika immer wieder mit langen Dürre-Perioden zu kämpfen. Durch die ausbleibenden Regenfälle sanken die Wasserreserven und die Bevölkerung wurde immer wieder zum Wassersparen aufgefordert. Obwohl es im letzten Winter ausreichend geregnet hat, sind die Folgen noch immer spürbar. Auf öffentlichen Toiletten werden Wasserzerstäuber eingesetzt, in seltenen Fällen ist das Wasser abgedreht und stattdessen wird Desinfektionsmittel bereitgestellt.

Diese besonderen Klimabedingungen haben auch den Rooibos-Bauern große Verluste beschert. Dabei sollten die zusätzlich geschaffenen Anbauflächen die immer größere Nachfrage aus Asien, vor allem Japan, bedienen. Tatsächlich ist man auf dem Produktionsniveau der Vorjahre geblieben, obwohl die Nachfrage drastisch zugenommen hat. Zum Glück hat sich die Lage in dieser Ernteperiode etwas entspannt. Der anstehende Winter wird zeigen, ob dies nur eine Verschnaufpause ist oder ob die Branche weiter wachsen wird können…

Aktuelle Rooibos-Trends und Forschung

Rooibos – das rote Gold Südafrikas hat sich über die Jahrzehnte einen festen Platz auf den internationalen Teemärkten verdient. Da beide Sorten koffeinfrei sind, kann man sie problemlos zu jeder Tageszeit trinken. Aus diesem Grund wird Rooibos in Südafrika auch von Kindern getrunken und ist ein beliebter Eistee, gerade in den sehr heißen Sommern.

Doch in letzter Zeit stehen bestimmte Antioxidantien im Fokus von Forschern. So gibt es neben einer Gruppe von Flavonoiden die beiden Stoffe Aspalathin und Nothofagin, deren Wirkungsweisen in Studien beleuchtet werden. Während die Erkenntnisse über die antioxidative Kapazität zunehmen, tauchen auch immer mehr Pflegeprodukte wie Duschgel, Seifen und Cremes auf, die sich diese Stoffe zu Nutze machen.

Doch für uns und die meisten Genießer steht vor allem der vielseitige Geschmack im Vordergrund. Rooibos hat eine natürliche Süße und muss daher nicht gezuckert werden. In Südafrika ist es sogar üblich den Rooibos wie einen Espresso stärker konzentriert zu brühen. Den „Red Espresso“ bekommt man in jedem Café, doch noch beliebter ist der Rooibos Chai, den man auch gerne mit Milch und Honig veredelt. Es ist daher kein Zufall, dass unser Rooibos African Chai, Nr. 1305 zu den beliebtestes Mischungen unseres Hauses zählt. Die Kombination aus duftigen Gewürzen und fruchtig-süßem Rooibos schmeckt nämlich auch ganz hervorragend ohne weitere Zugaben und sollte unbedingt probiert werden.

Autor: Lukas Parobij, Tee-Einkauf und Produktentwicklung
Im Studium widmete er sich der japanischenTeekultur und arbeitete anschließend bei einem japanischen Teehersteller. Da sich die Leidenschaft für die große Welt des Tees nicht für immer zügeln ließ, führte ihn sein Weg ins TeeGschwendner-Team.

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