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Mit dem NABU in Ruanda unterwegs


Ich habe es fast geschafft, pro Lebensjahr durchschnittlich ein Land dieser Erde zu bereisen (ok, Luxembourg und Liechtenstein zählen auch dazu!). Dabei hat es mich – sowohl beruflich, als auch privat – immer wieder nach Asien gezogen. Bislang waren jedoch Südamerika und Afrika für mich terra incognita. Zumindest einen Kontinent kann ich nun von meiner Liste streichen, denn im Herbst 2021 ging es für mich das allererste Mal nach Afrika, genauer gesagt nach Ruanda!

Die NABU Unternehmerinitiative

Gemeinsam mit unserem Geschäftsführer Thomas Holz schloss ich mich im vergangenen Jahr der NABU Unternehmerinitiative an. Dabei handelt es sich um eine Gruppe nachhaltig engagierter Unternehmen, die sich gemeinsam für Projekte interessieren und diese mit dem NABU und entsprechenden Partnern vor Ort umsetzen. Um die Umsetzung und die Wirksamkeit der gemeinsamen Aktivitäten auch mit eigenen Augen sehen zu können, macht sich der NABU dann ca. einmal pro Jahr in ein Ursprungsland auf und besucht die unterstützten Projekte mit den jeweiligen Partnerunternehmen.

Mein erstes Mal in Ruanda, unerwartet anders

Im Falle von Ruanda habe ich mich tatsächlich etwas weiter im Voraus mit der Vorbereitung beschäftigt, denn wie bereits erwähnt, sollte dies mein erster Besuch auf dem afrikanischen Kontinent sein. Normalerweise besteht meine Reisevorbereitung darin, im Flugzeug eine Zusammenfassung des Auswärtigen Amtes zu lesen. Doch im Falle von Ruanda ist vieles unerwartet anders.

Zunächst einmal verblüfft hat mich das üppige und satte Grün, das man bereits im Landeanflug auf Kigali beobachten kann. Ruanda trägt den Beinamen „Land der 1000 Hügel“ und jeder einzelne davon ist fruchtbar! Ach ja, um in Ruanda von einem Ort zum Anderen zu gelangen muss man auch stets um einen Hügel herum, drüber oder drunter her fahren – was 100km schnell zu einer mehrstündigen Fahrt ausarten lassen können.

Kigali ist als pulsierende Metropole und Hauptstadt international ausgerichtet und dennoch bisweilen sehr traditionell geprägt. Die Reisegruppe mit Unternehmern aus den verschiedensten Branchen traf sich alsdann in Kigali, um Ruanda gemeinsam von Ost nach West und Süden nach Norden zu bereisen.

Aufforstungsprojekt zur CO2-Kompensation

Der zuverlässige Partner vor Ort ist die Rwanda Wildlife Conservation Association (RWCA), die am Rande Kigalis bereits ein sehr erfolgreiches Vogelschutzgebiet mit angeschlossenem Excellence Research Center betreibt („Umusambi Village“). Für TeeGschwendner von besonderem Interesse ist ein Projekt zur Kompensation von CO2 Ausstößen. Anders als generischer Zertifikatehandel, besteht unser Interesse darin, messbar und quantifizierbar Maßnahmen zur langfristigen Bindung von CO2 zu betreiben, die weit mehr Bestand haben als gedrucktes Papier.

Bäume pflanzen im Rugezi-Marschland

Alsdann machten wir uns auf an die Ufer des Rugezi-Marschlandes. In diesem rund 6745 Hektar großen Sumpfgebiet werden langfristig unvorstellbare Mengen CO2 gespeichert. Erosion und Landnutzung gefährden das Marschland. Die RWCA arbeitet mit Freiwilligen aus den umliegenden Dörfern zusammen und hat in einem Pilotprojekt in einem besonders gefährdeten Randbereich mit Hilfe von TeeGschwendner insgesamt mehr als 20.000 Bäume gepflanzt. Dabei konnten insgesamt mehr als 40 Pflanzhelfer bezahlt werden. Die eingeschleppten Eukalyptusbäume wurden entfernt (Eukalyptus wächst in Ruanda äußerst schnell, bindet allerdings immense Mengen Wasser) und durch einheimische Baumarten ersetzt, die schonender mit den Bodenressourcen umgehen. Dabei konnte der Uferbereich langfristig stabilisiert werden. Begleitet wurde das Anpflanzungsprojekt von einer einheimischen Biologin. Gezüchtet wurden die Setzlinge im oben erwähnten Umusambi Village – womit sich der Kreislauf des Projektes schließt.

Diese Maßnahme stellt die erste in einer langfristig geplanten Strategie zur Kompensierung unseres CO2 Ausstoßes dar und ist jetzt schon erfolgversprechend genug, dass sie sich multiplizieren lässt.

Autor: Daniel Mack, Leitung Tee-Einkauf
Seit fast 20 Jahren arbeitet er im deutschen Teehandel und ist bei TeeGschwendner verantwortlich für den Einkauf der Tee-Rohwaren aus aller Welt. Als Tea Taster liegen seine Schwerpunkte im Bereich Südostasien, Indien und den „Exoten“ wie Neuseeland und Georgien.

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