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Teereise nach Japan


Japan als Inselstaat hat vor über zwei Jahren den freien Reiseverkehr eingeschränkt und somit auch über weite Strecken Geschäftsreisen unmöglich gemacht. Für uns als Tea-Taster war es eine schwierige Zeit, da Lieferantenbesuche fast vollständig zum Erliegen gekommen sind. Wie bei zwischenmenschlichen Beziehungen, lebt auch der Teehandel von gegenseitigen Besuchen und dem persönlichen Kontakt. Nur so kann man ein Gefühl für die Bedürfnisse des anderen entwickeln. Umso schöner, dass ich nun endlich wieder nach Japan fliegen konnte, um unsere Lieferanten zu besuchen.

Wie geht Japan mit Corona um?

Ich war natürlich sehr gespannt, welche Maßnahmen in Japan gelten und wie die Menschen mit der Situation umgehen. Man muss dazu sagen, dass der Staat gegenüber den Bürgern nicht die Möglichkeit hat, eine Impf- oder Maskenpflicht zu verordnen. Alle empfohlenen Maßnahmen werden daher von der Bevölkerung freiwillig befolgt. Das fängt damit an, dass man praktisch die Maske anzieht, sobald man seine Privaträume verlässt. Selbst auf dem Land, wo sich nur wenige Menschen auf der Straße begegnen, tragen alle Menschen Maske. Und es hört damit auf, dass man praktisch überall, wo man bezahlen kann, auch die Möglichkeit hat, seine Hände zu desinfizieren. Irgendwas muss Japan ja anders machen, denn die Infektionsraten waren seit Beginn der Pandemie verhältnismäßig niedrig, auch wenn das sicherlich mit daran liegt, dass viel weniger getestet wird. Die Selbsttests zum Beispiel sind dort weitestgehend unbekannt, was mich sehr überrascht hat. Damit soll es nun aber genug sein, widmen wir uns lieber schöneren Dingen.

Yakushima – Insel uralter Zedern

Die Reise begann auf der Insel Yakushima, deren Urwald zum UNESCO Naturerbe zählt. Hier wachsen ungestört über 1000jährige Zedern, die man auf Yakushima „Yakusugi“ nennt. Wenn man auf Yakushima ist, sollte man einen Ausflug in den Nationalpark einplanen und sich das dortige Naturspektakel nicht entgehen lassen. Auf Yakushima wird auch ein bisschen Tee angebaut. Die Familie Watanabe führt den Bio Teegarten Hachimanju und verzichtet nicht nur auf Pestizide, sondern auch auf jeglichen Düngereinsatz. Die Tees fallen dadurch grundsätzlich ein bisschen milder und subtiler aus, als man es von anderen Teegärten gewohnt ist. Im Jahr 2021 haben wir von dem naturbelassenen Garten einen Shincha im Edmon’s Sortiment angeboten.

Kagoshima - Herkunft unserer Shincha

Von Yakushima ging es weiter zur Familie Nishi nach Kagoshima. Mit der Familie Nishi ist TeeGschwendner schon seit über zehn Jahren verbunden, denn hier kommen jedes Jahr unsere beiden Shincha her. Der Bio Teegarten wurde von Hiroshi Nishi in den 1980ern gegründet und wird heute von seinen Söhnen als Familienunternehmen geführt. Sie sind eine Institution in Kagoshima und helfen vielen jungen Teefarmern bei ihrer Ausbildung. Während meines Besuchs wurde der Shincha Kirisakura gerade verarbeitet und wir waren uns nach der Verkostung einig, dass dieses Jahr bezüglich des Geschmacks keine Wünsche offen bleiben werden.

Grüntee-Spezialitäten aus Gokase

Von Kagoshima ging es weiter nach Miyazaki in die Region Gokase. Auch Gokase wird Edmon’s-Liebhabern bekannt vorkommen, da wir 2020 aus dieser Region einen Kamairicha angeboten haben. Pfannengeröstete Grüntees findet man in der Regel nur auf der Insel Kyûshû, vor allem aber in Gokase. Hier besuchte ich die Familie Miyazaki, die viele verschiedene Kultivare anbaut und neben Kamairicha auch Oolong herstellt. Die Familie Miyazaki dürfen Sie gerne in Erinnerung behalten, mehr möchte ich an dieser Stelle aber noch nicht verraten.

Biotee aus Kyôto

Anschließend besuchte ich in Uji die Familie Nakai. In Kyôto und Umgebung wird nur sehr wenig Biotee angebaut. Das liegt auch daran, dass die Gärten in kleine Parzellen aufgeteilt sind und vielen, verschiedenen Kleinbauern gehören. Dadurch rentiert sich eine Bio-Zertifizierung für die Parzellenbesitzer nicht. Die Familie Nakai bewirtschaftet alle Felder rein organisch und kauft Teefelder in passenden, abgelegenen Lagen dazu, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Bekannt ist Herr Nakai für seinen Gyokuro und seinen Matcha. Seine unglaubliche Qualität erreicht er unter anderem dadurch, dass er die Sträucher für diese Qualitäten nur einmal im Jahr beerntet und sie danach ruhen lässt, damit sie sich gut von der intensiven Beschattung erholen können.

Sencha und hochwertiger Tencha in Shizuoka

Zum Ende hin ging es noch einmal nach Shizuoka. In dieser Präfektur gibt es eine Vielzahl von Unternehmen, die vom Tee leben. Ursprünglich ist Shizuoka bekannt für seine tiefgedämpften Sencha-Sorten, deren Blattstruktur so brüchig ist, dass es auf den ersten Blick etwas unsauber verarbeitet aussieht. Tatsächlich ist diese Blattbeschaffenheit kein Makel und der fertige Tee besticht durch einen weichen und runden Geschmack. Doch der weltweite Matcha-Trend bewegt auch die traditionellen Teebauern dazu, über den Anbau von Tencha, dem Rohstoff, aus dem Matcha vermahlen wird, nachzudenken. Erste Verkostungen haben gezeigt, dass auch in Shizuoka schmackhafter Matcha produziert wird.

In unserem Edmon’s Sortiment bringen wir immer wieder kostbare Spezialitäten und Raritäten, die wir auf unseren Reisen finden. Einige davon werden nur in geringen Mengen produziert und sind entsprechend schnell vergriffen. Wer also immer auf dem aktuellen Stand sein möchte, dem empfehle ich, unserenNewsletterzu abonnieren und uns aufInstagramundFacebookfolgen.

Autor: Lukas Parobij, Tee-Einkauf und Produktentwicklung
Im Studium widmete er sich der japanischenTeekultur und arbeitete anschließend bei einem japanischen Teehersteller. Da sich die Leidenschaft für die große Welt des Tees nicht für immer zügeln ließ, führte ihn sein Weg ins TeeGschwendner-Team.

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