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Assam - The Early Beginnings


Im Jahre 1788 berichtete der Botaniker Sir Joseph Banks dem Director der East India Company von der Entdeckung der Teepflanze auf dem Subkontinent und der Möglichkeit, diese in den an die Himalayas angrenzenden, nördlichen Gebieten Indiens zu kultivieren. Daraus wurde die nächsten 45 Jahre zunächst nichts. Dann, im Jahre 1823, trafen Berichte des Major Robert Bruce ein. Dieser fand wilde Teepflanzen im Gebiet von Sadiya und nahezu überall im Dschungel Nord-Ost Assams.

Zunächst war nicht klar, ob die entdeckte Camellia dort tatsächlich heimisch war und ob es sich wirklich um die Teepflanze handelte. Doch die große Anzahl von Pflanzen, die in den unberührten Urwäldern gefunden wurden, wies schließlich darauf hin, und die von Bruce beobachteten Ureinwohner dieser Region nutzten die Vorzüge der Teepflanze schon seit langem. Noch heute wachsen Teebäume aller Größen wild im Grenzbereich zwischen Upper Assam und Nagaland - auch das Leben der "Natives" hat sich in dieser entfernten Region kaum verändert. Als dann 1833 das Handelsmonopol der East India Company für chinesischen Tee fiel, richtete sich das Interesse der Company auf Indien und die Möglichkeit, dort Tee herzustellen um mit China zu konkurrieren.

1834 rief Lord Bentinck ein Committee ins Leben, welches sich fortan mit dem Projekt Teeanbau beschäftigte und noch im gleichen Jahr eines der Mitglieder, G.J.Gordon, nach China entsandte, um sowohl Teesamen zu beschaffen als auch Chinesische "tea maker" zu rekrutieren. Die bis dahin neidvoll bestaunten Geheimnisse der Teemanufaktur sollten so gelüftet und der Weg für den Anbau in Indien freigemacht werden.

Chinesische Teesamen treffen in Indien ein

Sechs Monate später erreichte eine Ladung von 80.000 Teesamen Calcutta. Eine großartige Leistung zu dieser Zeit, denn Chinareisende besuchten damals in erster Linie die Hafenstädte. Kaum jemand "traute" sich ins Binnenland. In der Zwischenzeit bestätigte sich die Vermutung, dass es sich bei den in Assam entdeckten Pflanzen tatsächlich um Tee handelte, doch es war längst zu spät, um Gordon zurückzurufen. Die chinesischen Teesamen keimten im Botanischen Garten von Calcutta und 20.000 davon machten sich als 10 Monate alte Setzlinge auf den schwierigen wie gefährlichen Wasserweg nach Assam. Es ging zunächst den Hooghly River hinauf und über den Bhagirathi und Ganges dann Richtung Sadiya – eine Reise von über 1000 Meilen. Die 80 achtzig "country boats" mit geringem Tiefgang wurden immer wieder von Banden an den Ufern attackiert und schließlich erreichten nur 8.000 Pflanzen ihren Bestimmungsort in gutem Zustand. Doch auch dabei blieb es nicht. Mit der Rodung des Urwalds zugunsten der Teepflanzungen gingen auch die für die empfindlichen Pflanzen lebensnotwendigen Schattenspender verloren. Ein weiterer Teil verlor den Kampf gegen das wuchernde Unkraut.

Nurseries entstehen im wilden Nord-Ost Assams

Die schwierige Aufgabe, die "nurseries" (Aufzuchtstationen) in der Wildnis Nord-Ost Assams aufzubauen, wurde Charles Alexander Bruce (1793- 1871) anvertraut. Der Ex-Royal Navy Lieutenant diente zuerst als 'midshipman' gegen die Franzosen und wurde dann Commander eines Kanonenbootes in Upper Assam. Somit war er einer der ersten Europäer, die Zugang zu den Urwäldern in der Region Sadiya fanden und genau dort entdeckte er die wilden Teepflanzen, von denen ihm sein Bruder berichtet hatte.

Bruce, mit seinem Wissen über Region und Einwohner, war der ideale Mann für diese Aufgabe und wurde 1835 folgerichtig zum ' Superintendent of Tea Culture ' bestellt. Er nutzte jede Stunde Tageslicht um die seit Jahrhunderten in China praktizierten Methoden des Anbaus und der Verarbeitung von Tee, die ihm seine beiden chinesischen Tea Maker offenbarten, umzusetzen. All dies hielt er anschließend bei Kerzenlicht in der einfachen Behausung detailliert schriftlich fest. Erhebliche Schwierigkeiten bereitete dabei die Verständigung, und so wurde ein Übersetzer, Dr. Lum Qua, engagiert.

Die einheimischen Teepflanzen setzen sich durch

Vier lange Jahre arbeitete Bruce so in einer schwer zugänglichen und ungezähmten Region Indiens als Pionier der Tee-Herstellung. Schnell fand man heraus, dass die aus China stammenden Pflanzen in den Aufzuchtstationen unter den lokalen Bedingungen nicht gedeihen würden und konzentrierte sich auf die im Urwald entdeckte heimische Variante. Doch die Bemühungen G. J. Gordons wenige Jahre zuvor in China sollten nicht umsonst gewesen sein, denn ohne das Know-how der rekrutierten Chinesen wäre die Unternehmung kläglich gescheitert. Und auch die China-Pflanzen fanden ihre neue Heimat.

In den 'Hill Districts' wie Darjeeling und den Nord-West Provinzen konnten die Keimlinge in Höhenlagen von 2500 bis 6000 Fuß erfolgreich etabliert und kultiviert werden. Bruce baute derweil die ersten 'tea making houses' in Tingri und Keyhung und im Jahre 1838 ging die erste und damit historische Menge von zwölf Kisten Assam-Tee an Bord des Segelschiffs "Calcutta" und macht sich auf den Weg nach England. Die erste Auktion mit indischem Tee sorgte für erhebliches Aufsehen und die erfolgreiche Markteinführung schuf die Voraussetzungen für die Gründung der ersten Teegesellschaft in Indien schon wenig später in 1839 - der Assam Company. Zu Beginn des Jahres 1840 privatisierte die Regierung große Teile der Tee-Ländereien und übergab diese an die noch junge Gesellschaft. Eine völlig neue Industrie entstand in einem bis dahin unerforschten und unwegsamen Teil der Welt. Das Handelsmonopol der Chinesen war gebrochen.

Unser Projekttee aus Assam: Assam Kaziranga

Unser Assam-Sortiment beherbergt seit Kurzem eine weitere Spezialität aus dieser traditionsreichen Teeregion: den Assam Kaziranga Nr. 166. Ein Tee, der mir persönlich sehr am Herzen liegt, denn er ist mit einer besonderen Geschichte verbunden. Der Kaziranga-Nationalpark ist der natürliche Lebensraum der indischen Panzernashörner, die aufgrund von brutaler Wilderei und illegalem Handel vom Aussterben bedroht sind. Gemeinsam mit dem NABU ergreifen wir Schutzmaßnahmen, um das Überleben dieser beeindruckenden Tiere zu sichern. Mit Ihrem Teegenuss unterstützen Sie die Natur- und Umweltschutzprojekte des NABU in Indien, denn pro verkaufter 250g-Packung unseres Assam Kaziranga wird 1,00 Euro an den NABU gespendet. So können wir uns gemeinsam für den Erhalt der indischen Panzernashörner einsetzen und kommen dabei auch noch in den Genuss eines wunderbar vollmundigen, malzig-weichen Assams aus biologischem Anbau.

Autor: Thomas Holz, Geschäftsführer und Tea Taster
Als Chef Tea Taster liebt und lebt er den Tee! Gerne und mit viel Herzblut reist er in die Ursprungsländer des Tees, um das Produkt hautnah zu erleben und langjährige Kontakte zu pflegen.

Zugehörige Produkte

Nr. 166
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Bio-Anbau DE-ÖKO-013