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Einladung zum Tee im Haus Gschwendner – Hilfe für einen Romanschreiber

Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Jürgen Steiner. Ich arbeite als Professor in Zürich, bin treuer Kunde von Tee Gschwendner und darf nun von einer besonderen Begegnung und einer besonderen Hilfe berichten.

Als passionierter Teetrinker ist man irgendwann festgelegt auf bestimmte Sorten. Für mich sind das jene Mischungen, die im Style von England, Irland oder Ostfriesland mit Milch oder auch Sahne eine Harmonie eingehen. Ab und zu dann darf es ein besonderer Oolong oder ein Lapsang Souchong sein. Und dann gibt immer auch einen Tee, den man nicht so mag. Für mich ist es Earl Grey. Obwohl der von Tee Gschwendner ja gerade als Nr. 69 einen internationalen Preis gewann.

Ich schreibe wissenschaftsjournalistisch, teils im Genre Ratgeber und eben auch Romane. Man sollte immer schreiben, wenn man etwas zu sagen hat. Die Hauptfigur meines zweiten Romans heisst Leon. Der Titel ist Der fünfte Tag im Leben von Leon dem Teemeister. Eine Liebesgeschichte in den Pyrenäen. Gut, Teemeister ist nicht der richtige Begriff. Es heisst ja Teataster. Aber Meisterschaft passt schon.

Als Laie war es eine Herausforderung mich in den Teemeister hineinzuversetzen und aus seiner Perspektive heraus die Welt zu sehen. Das Schreiben geriet dann in eine gewisse Lähmung und ich dachte, die Geschichte könnte nicht zu Ende erzählt werden.

Wenn ich weiter über den Teemeister schreiben wollte, sollte ich vielleicht Inspiration holen von einem wirklichen Teemeister. Nach einem Mailkontakt mit dem Teataster Daniel Mack durfte ich Tee Gschwendner einen Besuch abstatten und mich motivieren lassen.

Immerhin hatte ich die grossen Bücher vom Tee von Kakuzō Okakura und auch von Thomas Holtz gelesen. Daniel Mack nahm sich über eine Stunde Zeit, um mit mir zu sprechen. Er führte mich durchs Haus, zeigte mir die grossen Mischanlagen und wir fachsimpelten etwas, wobei der Fachmann sehr höflich war und mich mit seinem immensen Wissen gut aussehen liess. Das Wissen war beeindruckend. Und: Ein Gespräch ohne jedes Geschäftsinteresse.

Daniel Mack empfing mich stilvoll mit einem Darjeeling. Eigentlich nicht mein Favorit. Und natürlich ohne Milch. Sehr hell, sehr frisch und sehr fein.

Manche Stellen im Buch sind direkt aus diesem Gespräch in Meckenheim heraus entstanden. Zum Beispiel diese:

"Wenn er sich solch einen Blatt-Tee aufbrühte, zerriss er kurze Zeit später den Papierbeutel, um seine Untersuchungen vorzunehmen: Wie lang waren die längs zerschnittenen Blätter, was sagte die Farbe über den Fermentierungsgrad? Fanden sich Blüten? Waren Stängel unter die Blätter untergemischt? Wenn er Stängel, manchmal auch nur kleine Reste davon fand, fühlte er sich als Experte: Die wenigsten wussten, dass der teure Tee auf diese Weise gestreckt wurde."

Inzwischen ist der Roman mit seinen 12 Kapiteln erschienen. Der Weg bis dahin war nicht einfach. Daniel Mack bin ich sehr dankbar.

Das Buch ist nur auf Amazon erhältlich. Man braucht dort nur den Titel aufzurufen. Und das nur als E-Book. Leider. Der symbolische Preis von 2,69 Euro macht klar, dass Umsatz nicht das Motiv ist. Hier geht es zum Buch: Der fünfte Tag im Leben von Leon dem Teemeister: Eine Liebe in den Pyrenäen eBook : Steiner, Jürgen: Amazon.de: Kindle-Shop. Erste Stimmen zum Buch sind sehr lobend. Eine Leserin schreibt: «Bisher war Seide von Alessandro Baricco mein Lieblingsbuch, das könnte sich genau jetzt ändern, da ich die letzten Sätze von Leon gelesen habe.»

textverantwortlich: Jürgen Steiner, 31.01.2022