Ingwer – die Wunderknolle in der Nahbetrachtung
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Meine erste bewusste Erfahrung mit Ingwer liegt schon fast 20 Jahre zurück. In einem Sushi-Restaurant in Amsterdam gab es eingelegten Ingwer als Beilage. Der erste Eindruck war „interessant“ und irritierend zugleich, denn eingelegter Ingwer hat einen „seifigen“ Geschmack, dem nicht jeder eine zweite Chance einräumt.
Doch zum Glück geht es heute nicht um eingelegten Ingwer, sondern um die getrocknete Wurzel, die auch auf den lateinischen Namen Zingiber officinale hört. Ihre Herkunft wird im asiatischen Raum vermutet und tatsächlich kommt auch unser Ingwer aus dieser Region: in Vietnam gehört Ingwer zum festen Bestandteil der lokalen Küche.
Der Siegeszug des Ingwer als Heilpflanze
Obwohl man Ingwer meistens mit exotischen Gerichten wie Mango-Chutney und Curry verbindet, trat die würzige Knolle ihren Siegeszug bereits vor Hunderten von Jahren als Heilpflanze in der chinesischen Medizin und ab dem 9. Jahrhundert auch in Europa an. So wurde sogar die Universalgelehrte Hildegard von Bingen auf die „Wunderknolle“ aufmerksam und setzte diese bei Magen-Darm-Beschwerden ein.
Heute sind die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten noch viel besser erschlossen. Aufgrund seiner krampflösenden, entzündungshemmenden und schmerzstillenden Wirkung wird Ingwer nicht nur in der chinesischen Medizin ein hoher Stellenwert eingeräumt – auch im Westen werden die medizinischen Eigenschaften honoriert. So verwundert es nicht, dass Ingwer vom Verein NHV Theophrastus anlässlich des Heilkräuter-Fachsymposiums zur Heilpflanze des Jahres 2018 ernannt wurde.
Ingwer ist auch als Genussmittel sehr beliebt
Doch auch als Genussmittel in Form eines Aufgusses hat Ingwer wegen seines aromatischen Charakters und seiner würzigen Schärfe eine begeisterte Anhängerschaft. Zusammen mit Honig ergibt er gerade in der kalten Jahreszeit ein wärmendes Heißgetränk, das förmlich von Innen aufheizt. Für diese Zubereitungsform ist unser Bio-Ingwer (Nr. 1241) bestens geeignet.
Das Multitalent Ingwer sorgt jedoch auch als Zutat in diversen Teekreationen für das gewisse Etwas. Erfrischend würzig kommt beispielsweise unser Ingwer-Lemongras (Nr. 1253) daher, der außerdem durch Zitrusnoten besticht. Die Kombination aus würzig-aromatischer Schärfe und Zitrusgeschmack findet sich auch bei unserer Ingwer-Orange auf Basis eines Schwarztees (Nr. 940) und Ingwer-Grapefruit auf einer Grünteebasis (Nr. 909) wieder.
Eine wichtige Rolle nimmt Ingwer auch in unserem Früchtetee Sanddorn-Ingwer (Nr. 1492) ein, wo er sich gut in den fruchtig-würzigen Geschmack einfügt. Doch auch in einer erfrischenden Kräuter-Früchte-Mischung wie unserem Ananas-Brennnessel-Ingwer (Nr. 1408) zeigt sich, wie vielseitig Ingwer eingesetzt werden kann.
Ingwer als wichtige Zutat im Masala Chai
Zu guter Letzt darf natürlich der traditionelle Masala Chai nicht fehlen. In Indien ist dieser so fest in den Alltag integriert, dass jede Familie ihr ureigenes Rezept für diese Mischung hat. In der Regel werden neben Schwarztee, Milch und Zucker auch Gewürze wie Ingwer, Zimt und Kardamon verwendet, um einen würzig-aromatischen Aufguss zu erzielen. Von dieser Zubereitungsform inspiriert sind unser Klassiker Indian Chai (Nr. 780) und unser Rooibos African Chai (Nr. 1305), die übrigens auch ohne Milch und Zucker ganz hervorragend schmecken. Wer sich lieber seine eigene Masala Chai-Mischung ohne Teebasis kochen möchte, kann auf unseren Mogli Chai (Nr. 1268) und Mogli Chai Schoko (Nr. 1279) zurückgreifen, die pur, aber auch in Verbindung mit Milch und Schwarztee für Wohlgenuss sorgen. Der eigenen Kreativität sind somit keine Grenzen gesetzt.
Ich wünsche viel Vergnügen beim Durchprobieren und hoffe, dass vielleicht auch der eine oder andere von der üblichen Sushi-Beilage abgeschreckte Teetrinker der „Wunderknolle“ eine zweite Chance gibt!