Wie bewahre ich meinen Tee am besten auf?
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Wenn ich einen herrlichen Tee zuhause habe, an dem ich lange Freude bewahren will, muss ich das Teearoma gegen seine Feinde verteidigen. Wer will dem Teearoma an den Kragen? Die Fiesen Fünf heißen:
Hitze, Luft, Fremdaromen, Licht und Feuchtigkeit.
Warum sind die Fiesen Fünf schlecht für den Tee?
Hitze und Luft schaden dem Tee auf gleiche Weise: das Teearoma hängt stark von ätherischen Ölen, leichtflüchtigen Komponenten ab. Je intensiver Wärme oder Luftkontakt auf den Tee einwirkt, desto stärker entweichen diese leichtflüchtigen Bestandteile. Besonders fällt das auf bei First Flush Tees vom Himalaya oder japanischen Grüntees. Für japanische Grüntees kann man daher die Lagerung im Kühlschrank empfehlen. Zum einen ist es aromaschonend kühl, zum anderen achtet man hier automatisch darauf, den Tee so luftdicht wie möglich zu verschließen … spätestens, wenn der Gyokuro nach Räuchermakrele, angeschnittener Zwiebel oder ähnlichen Kühlschrankbewohnern duftet, wird man auf eine gut verschlossene Teeverpackung achten. Damit haben wir auch schon Fremdaromen angesprochen. Aber es muss nicht gleich der Räucherfisch sein: wenn ich meine Teevorräte im selben Schrank lagere wie Lorbeerblätter, Currypulver und Co besteht das Risiko, dass mein Tee unfreiwillig aromatisiert wird.
Licht bleicht die Teeblätter aus … und weil das Auge schließlich mittrinkt, sollten wir Tee nicht in einem schmucken Glasbehälter auf die sonnige Fensterbank stellen. Das kann zwar richtig schick aussehen, aber nicht für lange. Dann fragt man sich, was dieses ausgeblichene Stroh in dem Glas verloren hat. Außerdem ist eine sonnenbeschienene Fensterbank meist auch zu warm für den Wohlfühlbereich des Tees (siehe „Hitze“ als erster Feind).
Nun zur Feuchtigkeit: bitte die Teeblätter bis zur Zubereitung trocken halten … denn nicht nur wir Menschen lieben Tee, sogar Schimmelpilze sind Teefans. Auch wenn Schimmelkäse seine Freunde hat – die wenigsten meiner Bekannten wollen Schimmel auf ihrem Tee finden – daher sollte Tee trocken gelagert werden. Eine schlecht schließende Teedose oben auf der Dunstabzugshaube ist also gleich doppelt eine schlechte Idee: die würzigen Dämpfe vom Kochen tragen nicht nur Aromen zum Tee sondern auch Feuchtigkeit … und das kann im schlimmsten Fall zum Pelzmäntelchen auf den Teeblättern führen.
Wie kann ich meinen Tee schützen?
Wie schütze ich meine Lieblingstees jetzt vor den Fiesen Fünf? Mein Tipp: doppelt hält besser! Ich belasse den Tee in seinen Verkaufstüten und platziere diese Tüten in Teedosen. Außer der doppelten Schutzschicht habe ich noch zwei weitere Vorteile:
- Die Teetüte kann ich je nach Restbestand des Tees weiter runterrollen – habe also weniger Luft im Kontakt mit den Teeblättern. Sollte ich die Teeblätter direkt in eine 250g-Dose gefüllt haben, aber nur noch 20g Blätter darin aufbewahren – tja, dann kommt innerhalb der Dose für meinen Geschmack viel zu viel Luft in Kontakt mit den Teeblättern.
- Die Dosen sehen nicht nur schicker aus als eng eingerollte Teetüten – so kann ich auch mehrere Teesorten übereinander stapeln.
Von den „Fiesen Fünf“ ist die Feuchtigkeit der Punkt, den ich am kritischsten sehe. Die anderen vier sorgen zwar dafür, dass der Tee an Frische und Aroma verliert – aber seien Sie entspannt, außer Feuchtigkeit sorgt keines der genannten Risiken für Verderb. Als passionierter Teetrinker seit 35 Jahren kann ich aber sagen: mir ist das noch nie passiert. Das Risiko, bei spannend klingenden Teenamen von unbekannten Anbietern einen Reinfall zu erleben, ist in meiner Erfahrung viel größer.